Esperantologische Konferenz auf dem Weltkongress in Montreal mit reger Beteiligung von GIL-Mitgliedern

Am 11. August 2022 fand unter der Leitung von Guillerme Fians (University of St. Andrews, Schottland) und Mark Fettes (Simon Fraser University in Vancouver, Kanada) die 44. Esperantologia Konferenco statt. Die Tradition dieser Konferenzen wurde einst von Detlev Blanke mitinitiiert. In diesem Jahr fand sie als hybride Veranstaltung statt und bestand aus mehreren Teilen. In einem ersten Block wurde anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Centro de Esploro kaj Dokumentado pri la Monda Lingva Problemo (CED), einer internationalen Organisation zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung des Esperanto, in vier Vorträgen die Entwicklung der Esperantologie/Interlinguistik in den vergangenen Jahrzehnten beleuchtet:

  • Mark Fettes: CED 70-jara: Vojo, bilanco, perspektivoj (Weg, Bilanz, Perspektiven)
  • Sabine Fiedler: Kiel Esperantologio kontribuas / povas kontribui al aliaj fakoj (Wie die Esperantologie zu anderen Fächern beitragen kann)
  • Grant Goodall: Esperanto kaj lingvistiko: Rapida historio kaj perspektivoj por estontenco (Esperanto und Linguistik: ein kurzer historischer Überblick und Perspektiven für die Zukunft)
  • Jonathan Pool: Jam venis Verda Venk’! (Der grüne Sieg hat sich bereits vollzogen).

In weiteren Themenblöcken, in denen u.a. auch Bernhard Tuider zu neueren Entwicklungen zu Archiven im Esperantomuseum und der Sammlung für Plansprachen (Wien) sprach, standen Fragen zur Theorie und zu Wegen zur Esperantologie / Interlinguistik und zur Geschichte des Esperanto im Mittelpunkt. Die Konferenz bot ausreichend Raum für Diskussionen zu den Vorträgen sowie im Rahmen einer abschließenden Gesprächsrunde zur Akzeptanz des Esperanto als Forschungsobjekt, an der die GIL-Mitglieder Sabine Fiedler, Michele Gazzola, Ilona Koutny, Bernhard Tuider und Bengt-Arne Wickström teilnahmen. Insgesamt konnte auf der Konferenz eine recht positive Bilanz zum Entwicklungsstand der Esperantologie / Interlinguistik wie auch zu sich verändernden Haltungen gegenüber dem Esperanto gezogen werden. Die Zusammenfassungen aller Vorträge sind auf der neu gestalteten CED-Homepage zu finden.


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